Zinsprognose 2018 – Jetzt die günstigen Zinsen sichern
Autor: A. Müller
Seit den 90er Jahren sind die Zinsen am sinken. Nach Werten von 8-10% herrschen aktuell 1-2% vor. Im September 2016 gab es ein starkes Zinstief, so günstig gab es eine Baufinanzierung noch nie. Seitdem ist eine ganz andere Richtung erkennbar. Ist das das Ende der Niedrigzinsphase?
Die Zinsentwicklung seit 2016
Grenzt man die Zinsentwicklung seit den 90 er Jahren auf die letzten 2 Jahre ein, kann man am deutlichsten eine Aussage treffen. Bis Ende September 2016 sind die Zinsen kontinuierlich gesunken, in Zahlen bedeutet dies eine Verringerung des Einstandzinses, auf den die Banken ihre Konditionen aufbauen, um fast 0,8%. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Niedrigzinsphase in ihrem absoluten Zenit. Baufinanzierungen von 0,6 % für 10 Jahre Zinsbindung standen plötzlich auf der Tagesordnung.
Seit diesem Tief, kennen die Zinsen eine ganz andere Richtung. Ab Oktober 2016 steigen die Zinsen kontinuierlich an. Der Anstieg ist langsam vorangeschritten und verzeichnet in den Einständen im Vergleich vom September 2016 zum Dezember 2017 ein plus von 0,65%. Das bedeutet, dass der Zins nach 2 Jahren wieder den Stand von Anfang 2016 erreicht hat. Nun liegen die Zinsen wieder bei über 1,1% bei 10-jähriger Zinsbindung. Bei einem Darlehen von 150.000 EUR würde dies eine Verteuerung von rund 5.650 EUR auf die 10 Jahre bedeuten.
Die Zinsprognose für 2018
Eine der häufigsten Fragen von Immobilienbesitzern ist, wie sich der Zins in den nächsten Monaten bis ein Jahr verändern wird. Eine genaue Aussage kann man nicht tätigen, da niemand wirklich weiß, wie sich der Zinsmarkt entwickeln wird. Dennoch ist eins klar und durch die letzten Monate auch belegbar: Die Zinsen steigen weiter moderat an. Jedoch wird kein Zinsanstieg auf 4% oder höher in den nächsten 2 Jahren bei einer 10-jährigen Zinsbindung erwartet. Betrachtet man Phasen, bei denen es zu Zinserhöhungen kam, wie zum
Beispiel zwischen 2005 und 2008 oder auch 2017, erkennt man im Durchschnitt einen Anstieg von 0,5-0,6% pro Jahr. Für weitere Zinssenkungen sind keine Anzeichen erkennbar. Dies bedeutet für 2018: Die niedrigen Zinsen bleiben bestehen, es gibt nur leichte Erhöhungen oder Seitwärtsbewegungen.
Das nachfolgende Beispiel zeigt, was ein Anstieg von durchschnittlich 0,5% bei Ihrer Baufinanzierung ausmachen könnte:
Max Muster fragt bei seiner Musterbank an, welche Konditionen diese ihm aktuell anbieten kann. Die Musterbank bietet ihm 1,8% für seine Anschlussfinanzierung in 2 Jahren. Da Herr Muster noch Zeit hat, wartet er knapp ein Jahr und fragt erneut an. Nun liegt der Zins bereits bei 2,10%. Der Forward-Aufschlag ist zwar nun entfallen, aber da der Zins um 0,5% angestiegen, muss der Kunde mehr Zinsen zahlen.
Darlehen Abschluss 2016 | Merkmal | Darlehen Abschluss 2017 |
150.000 € | Darlehenssumme | 150.000 € |
10 Jahre | Zinsbindung | 10 Jahre |
1,80 % | Zinssatz | 2,10 % |
475,00 € | Tilgung 2%/Rate | 512,50 € |
117.157,28 € | Restschuld | 116.649,79 € |
24.157,28 € | Zinskosten gesamt | 28.149,79 € |
Fazit: Der Kunde muss aufgrund des geringeren höheren Zinssatzes von 0,3% im Monat 37,50 EUR mehr an Rate bezahlen und hat insgesamt 3.992,51 € mehr an Zinskosten. Das bedeutet, trotz geringem Zinsanstieg hat der Kunde wesentlich mehr Zinskosten und muss auch monatlich mehr zahlen. Warten Sie daher nicht zu lange und beobachten den Zinsmarkt.
Woran liegt es, dass die Zinsen wieder steigen?
Zum einen beeinflussen die Staatsanleihen die Bauzinsen. Banken borgen sich selber das Geld, welches sie an die Finanzierungskunden weitergeben. Diese sogenannte Refinanzierung erfolgt über die Pfandbriefe. Umso höher der Zinssatz, den die Bank an die Anleger zahlt, desto höher auch der Zinssatz für den Baufinanzierungskunden. Die Konditionen eines Pfandbriefes richten sich wiederum an den Zinsen der Staatsanleihen, die durch die wirtschaftliche Entwicklung von Deutschland beeinflusst werden. Umso schlechter es Deutschland geht, umso niedriger die Nachfrage nach den Staatsanleihen, wodurch deren Kurse sinken und die Zinsen von Baudarlehen steigen.
Ein weiterer Faktor ist die Europäische Zentralbank, kurz EZB. Da sich Deutschland unter dem gewünschten Inflationsziel von 2,00% befindet, versucht die EZB, dass mehr Geld in die Wirtschaft gepumpt wird. Dies erfolgt durch die Senkung des Leitzinses. Da der Leitzins seit einiger Zeit bei 0% liegt, kann Geld günstig verliehen werden, es wird mehr investiert und die Geldmenge, die in die Wirtschaft fließt, erhöht. Erst wenn sich die Inflationsrate weiter Richtung 2,00 – Grenze bewegt und nahe bei dieser ankommt, wird der Leitzins wieder erhöht werden. Durch die Anleihekäufe europäischer Staatsanleihen durch die EZB wird des Weiteren die Nachfrage nach den Anleihen künstlich nach oben und somit die Zinsen von Krediten und Sparanlagen nach unten getrieben. Durch mehr Kredite und Investitionen, soll die Wirtschaft wieder angekurbelt werden.
Die EZB hat bis September 2016, dem Tiefpunkt der Zinsen, 1,1 Billionen Euro in die Anleihen investiert. Dieses Programm wurde bis September 2018 verlängert, jedoch wird die Investitionssumme ab Januar 2018 nur noch 30 Milliarden Euro pro Monat statt 60 Milliarden Euro (seit April 2017) betragen. Dadurch sinkt die Nachfrage nach Anleihen und die Zinsen für Finanzierungen werden wieder steigen.
Der dritte und womöglich er unbekannter Punkt ist das Geschehen außerhalb Deutschlands und Europas. Auch die USA hat zum Beispiel einen gewissen Einfluss auf die Zinsen in Deutschland. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve, kurz Fed, hat allein im Jahr 2017 3-Mal den Leitzins erhöht. Die EZB befindet sich daher im Zugzwang, da die Nachfrage nach Anlagen in Dollar steigen wird und die Sparer sich aus dem Euro-Raum zurückziehen werden.
Um die Sparer hier zu halten, müsste die EZB den Leitzins ebenfalls erhöhen. Aufgrund der europäischen Wirtschaft und der weiterhin geringen Inflationsrate, wird dieser Schritt aber eher nicht so bald erfolgen. Experten schätzen, dass auch 2018 keine Erhöhung des Leitzinses durchgeführt wird.
Warten oder abschließen? Die EZB wird am 25.01.18 und die Fed am 31.01.18 über die weitere Geldpolitik bestimmen. Auch wenn keine Leitzinserhöhung in Europa stattfinden wird, die Kurse der Staatsanleihen werden aufgrund geringerer Nachfrage sinken. Die Zinsen für Baudarlehen werden somit langsam, aber kontinuierlich weiter steigen. Unsere Empfehlung: Behalten Sie die im Artikel genannten Faktoren im Auge und warten Sie nicht mehr zu lang, dies könnte teuer für Sie werden.
Wenn Sie sich die aktuell günstigen Zinsen sichern wollen, buchen Sie einen Termin oder rufen Sie uns an unter 0391/53161716 an.