Wie Sie die Maklercourtage richtig für sich nutzen.
Autor: Toni Baier Stand 09.2019
Mittlerweile werden immer mehr Immobilien über einen Makler verkauft. Vielen Käufern ist die Provision ein Dorn im Auge, da sie den Makler nicht beauftragt haben und einige den Anschein erwecken, dass sie viel Geld für wenig Arbeit bekommen. Die Höhe der Bezahlung schwankt zwischen 3,57 % bis 7,14 % inklusive Mehrwertsteuer und kann je nach Kaufpreis die Erwerbsnebenkosten verdoppeln. Denn die Kaufnebenkosten sollten in der Regel von Ihrem Eigenkapital beglichen werden, um eine attraktive Finanzierung zu erhalten. Hier möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie diese Maklercourtage auch zu Ihrem Vorteil nutzen können.
Maklercourtage als Innenprovision vs. Außenprovision
Der Makler hat die Möglichkeit zu entscheiden, wer ihn bezahlt und entscheidet sich meistens dazu, dass die Käufer dies tun sollen, da er den Auftrag zum Verkauf des Objekts sichern möchte. Diese Maklercourtage nennt man im Fachjargon „Außenprovision“, da die Courtage außerhalb des Maklervertrags, zwischen Verkäufer und Makler bezahlt wird. Eine Innenprovision ist dann genau das Gegenteil und der Verkäufer bezahlt den Makler, wobei das natürlich nicht im Interesse des Verkäufers liegt.
Wie können Sie das für sich nutzen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Nebenkosten zu finanzieren, wobei es nur zwei günstige Varianten gibt. Die günstigste ist es, den Makler aus Eigenkapital zu bezahlen, da hierauf keine Zinsen gezahlt werden müssen. Der teuerste Weg ist ein Privatdarlehen für Nebenkosten, da die Zinsen hier meistens mit einer drei vor dem Komma beginnen und somit die Kosten steigen.
Wenn das Eigenkapital aber nicht ausreicht, gibt es auch die Möglichkeit die Maklercourtage durch das Immobiliendarlehen zu finan
zieren, wenn zwei notwendige Voraussetzungen erfüllt werden. Die erste Voraussetzung ist, dass der Makler seine Provision auf den Kaufpreis aufschlägt und somit eine Innenprovision entsteht. Dabei erhöht sich beispielsweise der Kaufpreis von 200.000 Euro auf 214.280 Euro bei 7,14 % Maklercourtagen und ist durch eine Kaufpreisfinanzierung finanzierbar. Das spart enorme Zinsen und sorgt für geringere Kaufnebenkosten. Die zweite Voraussetzung ist auch, dass dieser Kaufpreis im Notarvertrag steht und keine gesonderte Maklerprovision dort ausgewiesen wird.
Finanzieurngsprüfung ist dabei das Wichtigste
Dieses Vorgehen hat allerdings auch Konsequenzen: Da der Kaufpreis steigt, steigen auch die anderen Nebenkosten – Grunderwerbssteuer, Notar- und Gerichtskosten, da als Bemessung hier immer der Kaufpreis herangezogen wird. Es ist also wichtig, prüfen zu lassen, inwiefern eine Zinsersparnis vorliegt und wie sich diese in Euro und nicht in Prozenten auswirkt, um den Vergleich genau gegenüberstellen zu können. Dazu sollten Sie einen Berater hinzuziehen, welcher in der Lage ist, Ihnen beide Varianten gegenüberzustellen und die Ersparnis auszurechnen.
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