Trendwende in der Immobilienfinanzierung -Zinserhöhung in der Baufinanzierung 2022
Beim Immobilienkauf gab es in den letzten Jahren zwei gegenläufige Trends. Immobilien werden immer teurer, weil sie von vielen so dringend gesucht werden. Die sogenannten Baukredite aber waren mit einer historisch niedrigen Zinsrate zu bekommen. Deshalb entschieden sich viele Interessierte zuletzt eben doch dafür, eine Wohnung oder ein Haus zu erwerben. Doch jetzt ändert sich offenbar auch der günstige der beiden Trends. Was heißt das für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich eine Immobilie zuzulegen?
Zinserhöhung in der Finanzierung noch moderat, aber steigend
Zunächst einmal die Fakten rund um die Situation bei Zinsen generell. Wie gesagt waren diese zuletzt auf einem unfassbar günstigen Stand für all jene, welche sich Geld leihen möchten. Doch nun ging die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen zum ersten Mal seit etlichen Jahren wieder etwas in die Höhe. Das ist in der Regel ein Indikator dafür, dass auch die Zinsen für eine Baufinanzierung bald nachziehen und ebenfalls steigen werden.
Die vorgenommene Anhebung der Zinsen für zehnjährige Darlehen beträgt zwar zum Wert im vergangenen September lediglich 0,4 Prozentpunkte mehr und liegt mit derzeit 1,25 Prozent immer noch extrem niedrig. Weitere Steigerungen in der nahen Zukunft kündigen sich aber offenbar bereits an. In den USA hat die zentrale Notenbank ihre Leitzinsen bereits auf 1,8 Prozent angehoben. Ob die EZB folgen wird, ist allerdings noch offen. Derzeit sind wohl keine Zinserhöhungen geplant. Problematisch ist aber die steigende Inflation, die eine Erhöhung der Leitzinsen bald nötig machen könnte.
Weitere Faktoren, die einen Anstieg der Zinsen wahrscheinlich machen
Doch selbst wenn die Inflation steigt, die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen so manchen davon abbringen wird, sich eine Immobilie zuzulegen. Die Preise für Immobilien werden sich dadurch nicht spürbar erholen. Die Nachfrage ist generell noch schlicht zu überwältigend groß, als dass einige wenige davon Abstand nehmende die Verhältnisse auf dem Markt ändern würden.
Das Gegenteil ist der Fall, denn auch zuletzt stiegen die Quadratmeterpreise für Wohneigentum wieder an. Noch immer ist nicht genügend Wohnraum für den im letzten Jahrzehnt erfolgten Zuzug entstanden. Dazu kommen aktuell Kapazitätsprobleme in der Baubranche sowie weltweite Lieferengpässe bei etlichen Baumaterialien. Während sich letztere wohl rasch verflüchtigen werden, bleibt das Kapazitätsproblem voraussichtlich noch länger bestehen. Wie also am besten vorgehen: Schnell zugreifen und sich eine Immobilie mittels noch günstiger Baufinanzierung sichern? Schließlich deutet alles darauf hin, dass die Konditionen für die meisten zu ihren Lebzeiten nie wieder so attraktiv wie jetzt bzw. in den letzten Jahren sein werden.
Fazit zu den Trends bei der Immobilienfinanzierung
Eine klare Empfehlung dazu, sich angesichts der sich sehr deutlich am Horizont abzeichnenden Erhöhung der Zinsen bei einer Baufinanzierung oder Immobilienfinanzierung nun möglichst rasch einen Baukredit zu besorgen, wollen die meisten Experten nicht geben, zumindest so lange die Steigerungen immer noch nur wenige Zehntel beträgt. Wichtiger sei, dass man von der gefundenen Immobilie völlig überzeugt sei. Erst dann sollte man zuschlagen. Wer sich mit dem Kauf einer Immobilie trägt, sollte nichtsdestoweniger nicht unnötig Zeit verlieren bei der Suche nach seinem Traumobjekt. Die Immobilienfinanzierung wird auf absehbare Zeit garantiert nicht günstiger, denn die Umkehr des Trends hat bereits eingesetzt.