Mythen der Baufinanzierung Teil III – Ein KFW Effizienshaus 55 lohnt sich gar nicht
Autor: Toni Baier | Stand 2017
Dieser Artikel widmet sich der Aussage, dass sich ein Effizienshaus 55 nicht lohnen soll und dementsprechend auch das KFW 153 sinnlos wäre. Diese Aussage habe ich sowohl bereits von Kunden als auch direkt von einigen Banken gehört. Hierzu gibt es eine kleine Auseinandersetzung damit inklusive einem Beispiel aus der Praxis.
Fördermittel für KFW Effiezienzhäuser 55
Die KFW stellt ein Programm für den Neubau von energieeffizienten Häusern bereit. Das KFW 153 ermöglich den Bauherren bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit zu beantragen und dafür auch einen beleihungsunabhängigen Zins zu bekommen. Der vergleichsweise niedrige Zins ist nicht der einzige Vorteil, denn das Darlehen kann sogar mit einer 20 jährigen Zinsbindung beantragt werden und bietet zusätzlich eine nach oben unbegrenzte Sondertilgungsoption ab 1.000 Euro sowie einen Tilgungszuschuss.
Aber das Haus wird teurer…
Grundsätzlich wird der Neubau von energieeffizienteren Häusern teurer. Die Werte aus meiner Praxis waren dabei häufig zwischen 5.000 bis 15.000 Euro Aufpreis je nach Bauträger. Eine genaue Gegenrechnung habe ich leider trotz Nachfrage nicht erhalten, daher kann ich hier nur mit den Aussagen meiner Kunden arbeiten. Dieser Aufpreis kann sich allerdings lohnen, denn effizienter bedeutet auch direkt niedrigere Nebenkosten bei Nutzung des Objektes. Ebenso steigert sich auch der Wert des Hauses und macht es bei einem Verkauf damit attraktiver. Jetzt mal ganz ehrlich: Würden Sie heute noch ein Auto ohne Klimaanlage kaufen? Zusätzlich winkt der Tilgungszuschuss, welcher bei meinen Kunden 5.000 Euro ausmachte. Das bedeutet, dass die Restschuld gleich im ersten Jahr um 5.000 Euro gesunken ist. Rein rechnerisch können Sie den Zuschuss schon mit dem Aufpreis verrechnen.
Es wird noch besser
Es gibt am Markt tatsächlich noch Banken, welche KFW Mittel aus dem Beleihungsauslauf rechnen. Dabei wird auch je nach ermittelter Bonität und Beleihung auch der gesamte Kaufpreis des Neubaus finanziert. Der Vorteil liegt dabei in der Vergünstigung des Hauptdarlehens durch diese interne Betrachtungsweise. In der Praxis hat diese Aufstellung meinen Kunden eine Ersparnis zwischen 0,5 % bis 0,7 % auf mehrere Hunderttausende Euro gebracht. Bei dem letzten Fall bedeutete es konkret eine 2,35 % auf 20 Jahre Zinsbindung statt einer 2,90 % bei 305.000 Euro Finanzierungsbedarf. Also kommen dadurch zum Tilgungszuschuss weiter mehrere Tausende Euro Ersparnis hinzu plus einer niedrigeren Restschuld am Ende der Zinsbindung. Mein Fazit an der Stelle ist daher: Ein Effizienzhaus lohnt sich damit mehrfach für den Bauherren aus.
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